Damit sind natürlich die eigenen Arbeitsprozesse gemeint. Ich bin über die hübsche Ansage FINISHED, NOT PERFECT gestolpert, der im richtigen Moment eine kleine Ohrfeige darstellt, um mal gründlich die eigene Produktion zu hinterfragen. FERTIG, NICHT PERFEKT wäre die krude Eindeutschung und das trifft wie die Faust auf das Auge. Ich nehme jetzt mal speziell meine Profession her, das Schreiben, aber im Grunde gilt das wohl für alle (und nicht nur) kreativen Berufe. Viel zu viele Faktoren und Einflüsse, die einwirken können. Umwelt, eigene Befindlichkeiten, die Anzahl ist dazu angetan, zu beeindrucken, wenn man sich ihrer bewusst wird.
Perfektionismus killt Kreativität
Du kriegst deinen Scheiße ohnehin nie perfekt hin, aber so gut wie möglich. Perfektion anstreben verhindert Fertigstellung. Man schaue sich Verlagsbücher an. Kein Buch, das nicht Fehler aufweist. Und da gehen oft viele verschiedene Leute darüber, um vom Text angefangen bis zum finalen Produkt alles zu begutachten und zu überprüfen. Und trotzdem stolpern wir Benutzer später über Fehler. Nicht verhinderbar. Die drei Worte sind im Grunde genommen eine Binsenweisheit, wie sie zu tausenden herumschwirren und gerne herbeigezogen werden, um Tiefgründigkeit vorzugaukeln. Die meisten dieser Sinnsprüche sind auch Nonsens. Manchmal jedoch übersieht man einen, der Hand und Fuß hat und einen alltagstaugliche Umsetzung parat hält. Und hier ist solch eine simple, bodenständige Aussage vorhanden, die tatsächlich praktisch anwendbar ist.
So gut es möglich ist, so gut man es kann, so gut es die Umstände zulassen. Hauptsache fertig. Darum geht es. Fertigwerden. Fertigstellen. Mit einer Sache zu einem Ende kommen. Wende den Scheiß auf alles an, wo es kritisch wird, dass eine endlose Geschichte daraus wird.
Fertig, nicht perfekt
FINISHED NOT PERFECT ist eine ganz brutal simple Aussage, die man im Grunde nicht näher erläutern braucht. Deshalb schreibe ich auch Satz auf Satz dazu nieder, um möglichst ausschweifend zu erklären, wie einfach dieser Satz ist, ohne weitere Erklärungen zu brauchen, da alles in diesen drei Worten verpackt ist. Verdammt, ich bin gut. Und damit beende ich diesen Blogeintrag, frei nach dem Motto FERTIG, NICHT PERFEKT.
Jetzt packe ich mich an der Nase und schaue mal, was ich selbst diesbezüglich für Scheiße baue …
Der Beitrag [WEISHEIT]: Arbeitsprozesse evaluieren erschien am 05.09.2021 auf JohnAysa.net …