UPDATE am 22.06.2024, ergänzend zum originalen Beitrag vom 28.03.2024. Die Ergänzungen und Korrekturen sind am Ende des Beitrags angefügt.
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Originalbeitrag vom 28.03.2024:
Der Begriff “Social Media Imperium” ist in diesem Zusammenhang bitte als purer Sarkasmus zu verstehen. Eigentlich ist das als reine Selbstironie – und das erheitert mich.
SOCIAL MEDIA UND ICH
Ich bin nicht der fleißigste Mensch, wenn es darum geht, zu posten, posten, posten und Follower zu sammeln. Kurz gesagt, ich bin ein beschissener Netzwerker. Manchmal frustriert mich das, was auf gewisse Weise seltsam ist, oder auch nicht, und ich nehmen einen Anlauf, der aber schnell wieder versandet. Es ist zum größeren Teil eine Frage der Zeit und zum kleineren Teil muss ich zugeben, ich finde das auch anstrengend. Ich bin eher introvertiert, dass ich voll extrovertierter Lust ununterbrochen jeden Scheiß raushaue, der mir in den Sinn kommt, das ist nicht mein Ding.
Wie alle Leute der nicht mehr ganz taufrischen Alterskategorie habe ich in der Steinzeit von Social Media, und nach anfänglichem Zögern, mit Facebook begonnen und im Laufe der Jahre ein paar Social-Netzwerke versucht. Die Sache war mal mehr, mal weniger unterhaltsam für mich. Bisher mag ich eigentlich Instagram am liebsten. Allerdings ist es dort so, dass ich nur ehr wenig davon sehe, wenn die Leute, denen ich folge, etwas posten. Umgekehrt ist es vermutlich ähnlich. Dafür bekomme ich Unmengen empfohlener Postings und Accounts zu Gesicht.
Also, liebe Follower, falls ich bei euren Postings kein Herzchen hinterlasse, dann liegt es in vielen Fällen schlicht daran, dass ich die Beiträge niemals zu Gesicht bekomme. Und die Zeit, jeden einzelnen Account abzuklappern und auf Neuigkeiten zu schauen, habe ich schlicht nicht. Das sollte es wohl auch nicht sein.
SINN UND NUTZEN VON SOCIAL MEDIA
Aus der Sicht des Eigennutzes – neues Buch,* eigener neuer Shop, viele Pläne – ist es natürlich sehr ärgerlich, nur eine sehr begrenzte Reichweite vorzufinden. Deshalb werde ich mal damit experimentieren, bezahlte Anzeigen zu machen – ich habe so viele bezahlte und verlinkte Autorenwerbung vorgesetzt bekommen, dass ich mir denke, zur Hölle nochmal, ich probiere das selbst. Offensichtlich ist das der Weg, Leser zu finden – wenn man nicht eine totale Postingmaschine ist, die sonst nichts zu tun hat.
Meine liebste Aussenstelle, und selbst die wurde phasenweise mit Neuigkeiten unterversorgt, ist meine Website. Dass man damit als Autor keine rasenden Besucherzahlen generiert, ist auch logisch, ein paar mehr dürften es aber allemal gern sein. Aber wie bei allen Dingen muss man wohl langfristig denken und planen.
Und natürlich muss man als Autor auch die eigene Website mit Texten füttern anstelle der Social-Media-Kanäle. Der wahre Wert liegt am Ende hier und nicht in einem Netzwerk, auf das unzählige andere Personen Einfluss haben und das dich jederzeit bannen und rauswerfen kann, oder bald mal verschwindet, wenn es arg schliefläuft.
Da Jamie und ich ein paar Pläne auf Lager haben und in hoffentlich absehbarer Zeit auch einige davon umsetzen können, wird sich zu meiner Sammlung an Plattformen wohl noch was, etwas spezialisierteres, dazugesellen. Aber dazu in Bälde mehr, wie bei so vielen Dingen braucht es auch hier eine Vorlaufzeit, um die Theorie in die Praxis umzusetzen.
EINE TABELLE
Die größte Ironie ist, dafür, dass ich nicht gerade der Posting-King bin, habe und hatte ich doch einen ganzen Stapel Medien-Instanzen, auf denen ich vertreten bin – hier ein Überblick in keiner bestimmten Reihenfolge:
- — Instagram (aktiv)
- — Threads (aktiv)²
- — Facebook (aktiv)
- — YouTube (aktiv)
- — Mastodon (aktiv)²
- — BlueSky (dezent aktiv)²
- — Tumblr (dezent aktiv)²
- — TikTok (sporadisch aktiv)
- — Pinterest (inaktiv)
- — Twitter (gelöscht)
- — Mewe (gelöscht)
- — Vero (gelöscht)
Das ist selbst für mich eine überraschende Menge. Hätte ich gar nicht gedacht. Dust in the Wind. Nicht alle davon finde ich sympathisch, muss ich zugeben und behalte sie eigentlich nur, um zu sehen, ob sie irgendwann nützlich sein könnten. Instagram benutze ich am häufigsten und teile die Beiträge automatisch nach Facebook.** Dort schaue ich direkt eher selten vorbei, ich weiß nicht genau, was es ist, aber irgendwie schlägt sich FB nach rund 10 Minuten negativ auf mein Gemüt nieder, killt alle Energie aus dem restlichen Tag. Das war einmal ganz anders, keine Ahnung. Vielleicht werde ich alt.
YouTube habe ich eine Zeitlang wie verrückt mit Shorts bespielt, bis es zu einem Zwang wurde, dann habe ich die Notbremse gezogen. Shorts sind vergnüglich, aber sie wie ein Uhrwerk rauszudonnern, nur um im Sinne des Algorhythmus zu arbeiten, das ist jenseits eines Influencer-Daseins völlig irre.***
Und der Zwang mit der Werbung … nein, sorry YT, noch ein Abo kommt derzeit nicht in Frage (Oh, Streaming-Abos, auch ein interessantes Thema – ein kommender Beitrag irgendwann). Aber YouTube wird wieder eine größere Rolle spielen …
Mit Threads und BlueSky bin ich noch nicht richtig warm geworden. Noch finde ich beide relativ höflich im Umgang der User untereinander. Mastodon mag ich, aber es ist wirklich sehr, sehr still. Ich habe genau 3 Follower dort, putzig. Aber das liegt wohl an mir – wieder stellt sich die Frage, woher die Zeit nehmen, um dort für mehr Leben im Account zu sorgen.
Tumblr war mir immer sehr sympathisch, bis es verkauft, zerstört und als Schatten seiner selbst jetzt bei WordPress dahingurkt. Den dortigen Account habe ich vor einiger Zeit aufgeräumt und testhalber von null an neu bespielt, aber ich weiß gar nicht, ob irgendwer dem Account folgt. Ich glaube nicht, was mir in dem Fall nichts ausmacht – Tumblr ist schrägerweise eine Nostalgie-Sache für mich. Das soll einer verstehen.
LETZTER KOMMENTAR
Interessant, das alles. Irgendwie. Oder auch nicht. Was weiß ich. Ein ganz eigenes Thema, wenn man nicht ganz intensiv und tief in den virtuellen Welten involviert ist. Aber Fakt ist und bleibt, ich bin Autor und als solcher muss ich hauptsächlich die Dinge schreiben, die mir wichtig sind – Geschichten für Bücher und Texte für die eigene Website.
Und dann ist da ein Leben in der (meiner) Realität. Diese Vorrangigkeit ist einfach Natur der Sache. Alle anderen Zeitfresserchen müssen dahinter zurückstehen.
Danke fürs Lesen!
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UPDATE 22.06.2024: Ein paar Dinge haben sich seit dem 28.03.24, als ich den Artikel veröffentlicht habe, geändert.
² die Plattformen, die für Shorts/Reels uninteressant sind, oder wie Tumblr rein nostalgisch erhalten werden, sind im Moment eher stark im Rückstand, was aktuelle Postings angeht. Es ist schlicht kaum Zeit dafür vorhanden, und vom Nutzen kann augenblicklich keine Rede sein. Das betrifft Threads, Mastodon, BlueSky und eben Tumblr.
* Inzwischen gibt es ein noch neueres Buch …
** inzwischen ist es rein von der Logik des Meta-Konzerns her so, dass ich Shorts/Reels zuerst auf Facebook poste und diese anschließend automatisch auf Instagramm kopieren lassen. Entweder bin ich zu blöde, oder aber, wenn man eine zusätzliche Seite auf FB hat, die nicht automatisch alle Postings abbekommen soll, dann klappt es irgendwie nur auf diese Weise. Ganz verstehe ich es nicht, aber es ist jetzt so. Nervt.
*** die Daten sprechen eine ganz eigene Sprache: YouTube und vor allem TikTok sind Instagram/Facebook haushoch an Views überlegen. Das ist nicht nur bei mir, popeligem und unbedeutendem Typen, der dort postet so, sondern das ist auch in den diversen Diskussionen von richtig großen Accounts mitzuverfolgen.
Es ist zur Zeit unmöglich schwer, neue Follower zu bekommen, oder seine Postings sichtbar zu machen. Das heißt, YouTube und TikTok haben in Sachen Shorts/Reels die größere Bedeutung und werden entsprechend bespielt. Muss man nicht mögen, wenn man jedoch wie ich Leser sucht, muss es sein. Klassische Postings mit Bildern sind irgendwie jenseits jeglicher Sichtbarkeit gelandet.
Das ist sehr schade, denn ich mag das. Das hat mir ursprünglich an Instagram auch so gut gefallen.
Der Beitrag [ÜBERSICHT]: Mein Social Media Imperium erschien am 28.03.2024 // 22.06.2024 auf JohnAysa.net