Frage: Sind Literaturpreise von Bedeutung? Meine Lieblingsantwort: Jein.
Wie immer sind nachfolgende Überlegungen und Gedanken höchst subjektiv, da rein meinem Verstand entsprungen und eine Sichtweise darlegend, die meine ist.
Ich schätze mal, es gibt zwei Arten von Preisen, die für Schreibende von Bedeutung sind: Jene, die das Publikum wählt und jene, bei denen es Geld gibt. Der Idealfall ist ein Publikumspreis, der mit einer netten Summe dotiert ist. Der Preis mit der geringsten Bedeutung ist jener einer Fachjury – außer, auch hier gibt es Geld.
Preise sind in Hinsicht für das Ego von Wichtigkeit. Ein Zeichen der Anerkennung der eigenen Arbeit ist immer fein. Für die schreibende Zunft ist die vielleicht die lebenswichtigste Anerkennung der Umsatz, den das Werk durch Verkäufe generiert – sprich, fließende Tantiemen. Schließlich muss Autor*in bei aller Berufung und bei allem Idealismus auch Geld verdienen. Das mag eine etwas nüchterne Sichtweise sein, aber hey, die meisten Verfasser literarischer Werke träumen davon, von ihrer Kunst leben zu können. Und dazu braucht es Geld, und die kommen durch Verkäufe zustande. Und wenn es ein Publikum gibt, das kauft und Preise verleiht – zum Teufel nochmal, dann ist das der Weg zum Ziel.
Die größte Anerkennung in Sachen Selbstbewusstsein hingegen mag durchaus das lobende Wort des angesehenen Literaturkritikers oder des wichtigsten Genre-Blogs oder des Gottvaters des Genres, oder irgendeine ähnliche Institution sein. Das ist auch völlig in Ordnung so, nicht falsch verstehen. Die Freude der Anerkennung ist das Sahnehäubchen auf das Schaffen. Und über Umwege sind auch diese Worte wichtig, da sie doch auch für Aufmerksamkeit sorgen können und das eine oder andere verkaufte Buch generieren.
Publikumspreise sind die zweite, sehr befriedigende Anerkennung. Schließlich wählen dich Leser und die müssen dich gelesen haben, um überhaupt zu wissen, ob sie deinen Kram mögen. Landest du damit unter den … ach, keine Ahnung, Top 5, ist das sicher eine feine Sache. Vorausgesetzt, das Publikum besteht aus mehr als fünfzehn Leuten.
Der Jury-Preis ist wohl der feinste Pokal für das Ego, zu oft jedoch auch jener Preis mit der geringsten finanziellen Auswirkung. Gut, beim Literatur-Nobelpreis mag das anders sein, doch den bekommt man als Genre-Autor eher nur durch eine unwahscheinliche Kette absurder und unglaubwürdiger Ereignisse.
Und dann ist da noch Stephen King. Von ihm in einem Tweet positiv erwähnt zu werden, vereint wohl alle Optionen von Preisen in sich. Viel Glück, soweit zu kommen.
Und bis es so weit ist, liebe Autoren, schreibt!
Der Beitrag [SCHREIBWERKSTATT]: Literaturpreise erschien am 06.11.2020 auf JohnAysa.net …
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