Eine kurze Einleitung: Der Titel klingt, das fällt mir jetzt erst auf, etwas dramatischer, als die Sache ist. Klar ist, 2023 ist für Jamie und mich ein Jahr der drastischen Umwälzungen und ebensolchen Veränderungen. Aber es geht hier nicht um katastrophale Umwälzungen, die eine von euch, liebe Leserinnen und Leser, vielgeliebte Heldin betreffen. Also in dieser Hinsicht keine Sorge, sie ist auf ihre eigene, bockige Weise auf dem Weg zu euch. Um es in einer der Heldin angemessenen Würde und Eloquenz auszudrücken: Verfickte Scheiße nochmal, was ist denn das für ein beschissener Trampelpfad?
Huch, ich sollte nicht gleich am Beginn eines Artikels Entwarnung geben, dass kein Drama vorgefallen ist, dass die Welt erschüttert! Das ist völlig kontraproduktiv, ich muss doch meine Leserschaft dazu bringen, den ganzen Beitrag bis zum letzten Wort zu lesen. Wie dumm von mir. So, deshalb möchte ich darauf hinweisen, dass der Beruf des Autors der eines Geschichtenerzählers ist. Und Geschichten darf man nicht immer trauen. Schon gar nicht, wenn der Ich-Erzähler sie verbreitet. Also, lest mal schön brav weiter, um zu erfahren, ob es tatsächlich kein Drama gibt – oder doch?
Es war einmal …
Vor einer Ewigkeit, von der ich nicht ansatzweise eine Idee habe, wann das war, ist mir irgendwann auf Facebook, als ich dort noch gepostet habe, der Gedanke entfleucht, dass ich gern den obszönsten Fantasy-Roman aller Zeiten schreiben würde. Auf die Leserfrage, was mich daran hindert, wusste ich keine Antwort, also begann ich einfach. Wer mit SHE vertraut ist und weiß, wie viel wortwörtliche und buchstäbliche Scheiße auf sie niedergeht, möge den Faktor der Obszönität wenigstens verdreifachen, um eine Vorstellung von dem zu bekommen, was schon auf den ersten Seiten begann. Und nein, ich hatte tatsächlich eine Story dafür, nicht eine Quest, aber eine Art von Reise, mit jeder Menge Sex und Gedärm und allem, was dazugehört.
Nach den ersten Seiten folgte … nichts. Da gab es einen ganzen Haufen anderer Werke, die zuerst fertiggestellt werden mussten und inzwischen habe ich wohl einen eher schlechten Ruf, was das Einhalten von Terminen angeht. Und ähnlich wie George R.R. Martin habe ich stets eine Erklärung zur Hand, weshalb mein Terminplan in den Arsch geht. Bloß bin ich weder im Promilleanteil so populär wie er noch habe ich auch nur einen Promilleanteil des Vermögens, das er mit seiner komischen kleinen Serie verdient hat. Aber immerhin, ich bin schon recht gut unterwegs, was die Unpünktlichkeit anbelangt, die George R.R. draufhat.
Natürlich habe ich nicht auf den Roman vergessen – hey, perverse, abartige Geschichten voller Blut, Kotze, Scheiße, Eingeweide, Sperma und Pisse? Hier, hier bin ich, ich schreibe das, gib her! Der Roman ist also immer noch Thema und wie so viele meiner angedachten und skizzierten Bücher, plane ich, dieses zu finalisieren. Und nein, es wird nicht im Universum von SHE angesiedelt sein. Für dort habe ich schon mehr als genügend Stoff – weiter unten mehr dazu. Nein, der obszönste Fantasy-Roman aller Zeiten wird im selben Universum angesiedelt sein wie das andere Fantasy-Monster, das ich unbedingt schreiben möchte. Einen Roman um eine Verfolgungsjagd um einen ganzen Kontinent herum. Dieses Buch jedoch wird unabhängig von dem obszönen Werk sein und viel weniger ordinär und explizit. Was immer noch genug Spielraum übriglässt.
Aber, aber warum, höre ich schon die Frage. Einfach, weil es langweilig ist, zwei solche derben Bücher zu schreiben. Wir reden hier von Fantasy, also Ziegelsteinen mit wenigstens 600 Seiten. Wer will denn 1200 Seiten voller Blut, Kotze, Scheiße, Eingeweide, Sperma und Pisse lesen? Niemand, das ist einfach viel zu viel zu viel. Davon abgesehen, will ich das auch nicht schreiben. Das ist lustig und unterhaltsam genug, um ein Buch damit zu füllen, aber es wird, man möchte es kaum glauben, auch ziemlich langweilig, Seite für Seite damit zu füllen. Sogar Edward Lee, der Gottvater der Rotz- und Kotzromane, hat immer wieder Bücher geschrieben, die auf die ärgsten Schweinereien verzichten – genau aus dem Grund. Nicht jede Geschichte braucht das und zuviel davon wird schnell öde.
Es wird einmal sein …
Jetzt kommt das große ABER, denn ohne ein solches geht es nicht. Diese beiden Fantasy-Bücher müssen leider noch eine Weile warten. Denn davor müssen ein paar andere Sachen endlich, verdammt nochmal, endlich erschienen, die schon lange überfällig sind. Alsooooo, kommen wird folgender Stoff:
- SHE 4: TODESBRINGERIN: Fertig geschrieben, braucht eigentlich nur mehr eine Durchsicht des Manuskripts und ein ordentliches Cover. Ist das bisher wüsteste Buch der Serie und das größenwahnsinnigste. Dann kann ich die Prinzessin auf die Welt loslassen. Und für ein paar ganz spezielle Fans gibt es einen bedeutenden Auftritt von SHEs allerliebster Lieblingsfeindin! Das Buch erscheint noch 2023!
- IS WAS DOC: eine frühe Kurzgeschichte, ausgebaut, auf 180 überdreht und völlig durchgeknallt. Obszön, bizarr und … auf perverse Weise herzergreifend, ein Splater-Porno voller Zitate und Parodien. Fertig geschrieben, braucht nur mehr eine Durchsicht des Manuskripts und ein Cover. Und es ist das erste Buch, für dass ich neben dem klassischen Paperback eine limitierte Ausgabe produzieren möchte, weil ich es so wunderbar abgedreht finde. Das Buch erscheint noch 2023.
- SHE 5: MUTTER DER BESTIE: Das ist der vorläufig finale Roman, in dem die Prinzessin die Hauptrolle spielt. Fünf Bände finde ich eine tolle Zahl für eine Serie. Und die Fünf ist meine Lieblingszahl. Es existieren schon einige Kapitel, in meinem Kopf ist das Buch ein gewaltiger Behemoth, dessen Handlung aus zwei Teilen besteht. Auch in dieser Geschichte wird SHEs allerliebste Lieblingsfeindin eine bedeutsame Rolle spielen. Mehr als je zuvor. Kommt 2024.
- TALAITH UND DIE HEXENORGIE: Talaith ist eine großartige Figur, eine wüste, rücksichtslose, geile, schwarzhumorige Hexe, die Jamie für unsere völlig durchgeknallte Romanserie Santo Silva erdacht hat. Ich werde eine Geschichte im Umfang eines Heftromans schreiben, eine Art pornografisches Spin-Off. Die Welt gehört eindeutig weiter und ausgiebig erforscht. Apropos Santo …
- KRISTINA DIE WAHNSINNIGE: Kristina bekommt auch einen eigenen Roman, das habe ich schon vor langer Zeit einmal erwähnt. Eigentlich wollte ich ein schriftliches Musical schreiben, aber das ist absolut unsinnig. Kristina ist purer Death Metal, sie braucht kein Musical. Sie hat überraschend viele Fans unter den Leserinnen und Lesern, und ist wunderbar irre. Dieses Buch wird, das dürfte jetzt nicht wirklich mehr überraschen, zeitgleich zu SHE 4 spielen.
- DER OBSZÖNSTE FANTASYROMAN DER WELT: Hurra, hier kommt er, an sechster Stelle der vorgesehenen Projekte. Ist eine verdammt gute Platzierung, möchte ich meinen. Wie man es von mir leider gewöhnt ist, könnte sich das noch ändern, aber das ist der vorgesehen Platz für dieses Buch.
- CHASKA 3: Was den Teil anbelangt – kein Termin. Die ersten Bücher sind schmerzhaft gefloppt und auch nicht in meiner ursprünglichen Fassung erschienen. Chaska 3 ist in der Rohfassung tatsächlich fertig, bräuchte nur eine stilistische Überarbeitung. Das kostet Zeit, die ich derzeit nicht habe. Darüber hinaus wäre es die Fassung, die zu den ersten beiden Bänden gehört und nicht das, was ich tatsächlich wollte.
Es gibt noch einen ganzen Haufen weiterer Projekte, aber zu denen sage ich lieber nichts, weil ich keine Terminpläne dafür habe und noch nicht sehe, wie ich sie zeitlich irgendwo unterbringen kann. Dazu müsste ich am ehesten den Bibliotheks-Job kündigen und noch habe ich dazu keinen stichhaltigen Vorwand, dieses finanzielle Risiko einzugehen. Ginge es nach dem, was ich wollte, wären die ersten fünf Werke und Chaska schon abgehakt und veröffentlicht und ich wäre mitten im Schreiben der zwei gegensätzlichen Fantasy-Romane. Aber die Realität wollte es anders. Und apropos Realität, da gibt es noch eine Kleinigkeit, von der ich erzählen möchte.
Wiener Weltuntergang
Vor elf Jahren habe ich bei einem Projekt eines österr. Verlags mitgemacht, der haufenweise E-Book Serials veröffentlichen wollte, abseits seines üblichen Klientels. Das Projekt ist wenig überraschend voll auf die Fresse gefallen und wurde eingestellt. Voriges Jahr sind die Rechte abgelaufen und ich habe jetzt erst reklamiert, weil das verdammte Ding immer noch im Verkauf war. Nicht, dass das eine Rolle gespielt hätte. Vom Vorschuss abgesehen hat das Buch nie so viel Geld gemacht, um auch nur einen Cent an Tantiemen abzuwerfen. Nada. Wie gesagt, ein voller Flop. Aber die Rechte gehören mir.
Nun ist dieses Buch ein Zombie-Roman der, möchte ich mal behaupten, ganz speziellen und einzigartigen Sorte. Wie nicht anders zu erwarten, wurde das Buch für die Veröffentlichung entschärft – die Änderungen hat mich der Lektor seinerzeit nie sehen lassen und ich war so angepisst, dass ich nie in das Werk geschaut habe, um zu prüfen, was er getan hat.
Ich habe keinen Termin dafür, aber eines ist klar, das Buch wird restauriert, korrigiert und poliert. Dann kommt es als Author’s Cut wieder – vielleicht sogar in einer Sammleredition, weil ich trotz der Verstümmelung grundsätzlich auf das Buch stolz bin. Es ist ein verrückter Zombie-Roman, und sehr eigenwillig. Das Werk gehört bloß ordentlich repariert.
Oder so ähnlich …
Nun denn, das wäre also der hinter dem etwas dramatischen Titel verborgene Inhalt. Sieht doch gut aus, oder? Dann möchte ich noch erwähnen, dass der Podcast, den Jamie und ich vorhatten, immer noch ein Thema ist, sechs Episoden aufgenommen sind, aber noch einige Möglichkeiten – Zeit, zum Beispiel – fehlen, um das Ding regelmäßig mit neuen Episoden zu füttern.
Und die zweite Sache, auf die ich an dieser Stelle noch hinweisen möchte, ist der YouTube-Kanal John und Jamie, also wir. Hauptsächlich noch von mir bestückt, aber hoffentlich auch in Bälde mehr von Jamie befeuert. Das, was ich dort poste, macht mir Spaß, kommt mit Augenzwinkern und versetzt mich selbst immer wieder in Erstaunen. Wieso manche Shorts doch ordentliche Zugriffszahlen vorweisen und andere ignoriert werden, oft ganz gegenteilig zu dem, was ich erwarte, ist rätselhaft. Aber unterhaltsam.
Danke fürs Lesen. Respektiert einander und passt auf euch auf.
John
Vorsicht, der Beitrag kann Spuren von Humor, Satire und Zynismus enthalten (der Autor enthält sie gewiss).
Der Beitrag [NEUE TITEL]: Pläne vs. Realitäten erschien am 12.05.2023 auf JohnAysa.net …