Dieser Santo ist eine für mich unbekannte Größe gewesen. Ich bin in Sachen Wrestling ziemlich ahnungslos und noch schlimmer ungebildet, was die mexikanische Variante Lucha Libre angeht. Der Luchador El Santo (Wikipedia) war mir deshalb völlig ungeläufig und jetzt bin ich zufällig über ihn gestolpert. Faszinierend und unterhaltsam. Und eine Unmenge von Filmen, die mit höchst unterhaltsamen Postern und Titeln prahlen. Alle entstanden von Beginn der 1960er Jahre an bis in die ersten 1980er Jahre.
Santo contra El Doctor Muerte ist der allererste Santo-Film, den ich je gesehen habe. Bei einem mexikanisch/spanischen Film aus dem Jahr 1973 stellen sich vorab gewisse Bedenken ein, was die Qualität des Streifens angeht. Eigentlich war reine Neugierde, weil eben Santo.
Der Film war eine positive Überraschung. Unterhaltsam, keine Minute lang oder langweilig, ordentliche Regie, passable Darsteller, eine Art Miniatur-James Bond mit silberner Maske.
Natürlich bietet ein solcher Film eine gewisse Komik – dass Santo die ganze Zeit mit der Maske herumläuft, scheint niemanden auch nur ansatzweise zu interessieren oder zu irritieren. Die Agentenstory ist haarsträubend und die technischen Gadgets … niedlich. Selbst für die Zeit, aus der dieser Film stammt. Aber im Endeffekt ist alles zusammen eine vergnügliche Sache. Die Action ist okay und der Soundtrack passt auch. Der Film gondelt durch Spanien, bietet zahlreiche schicke Schauplätze und alle Augenblicke wird geraucht.
Selbst für mich, der alt genug ist, um rauchende Menschen in Filmen als nicht bemerkenswert zu finden, weil er das viele, viele Jahre im Kino so gesehen hat, ist es inzwischen sehr schräg und unterhaltsam, diese Qualmerei so präsentiert zu bekommen.
Einige Streifen wie jener, den Jamie und ich gesehen haben, sind reine Krimis, hier geht es um Kunstdiebstahl, andere wiederum halten die ganze Palette an klassischen Monstern bereit – Vampir, Werwolf, Zombie, Mumie, und so weiter. Alles da, womit man das Publikum mehr als 50 Filme lang über mehrere Jahrzehnte unterhalten konnte.
Da ich bis auf diesen einen Film keinen der anderen Santo-Streifen kenne, kann ich mich nur auf die wenigen Rezensionen berufen und diesen zufolge scheint die Qualität der Streifen bis auf einzelne Fälle durchwegs akzeptabel zu sein.
Was den Unterhaltungswert angeht, da sind wir uns einig, ist Santo durchaus in der Lage, bis heute zu bestehen. Die technischen Unzulänglichkeiten spielen da keine Rolle, weil der Rest einfach sitzt. Man braucht auch kein Fan von Wrestling sein, oder gar von Lucha Libre. Es gibt genau zwei Auftritte dazu zu sehen, die als Vorwand für die Geschichte herhalten, und sie beeindrucken auch nicht allzu sehr, aber sie tun auch nicht weh. Alles sehr gefällig.
Darf gern mehr sein.
Danke fürs Lesen und noch einen schönen Tag/schöne Nacht.
Der Beitrag [FUNNY FACT]: Nicht unser Santo … erschien am 03.02.2023 auf JohnAysa.net …