Aus der Reihe “Eine She, die nichts mit meiner SHE zu tun hat”:
She – Eine verrückte Reise in die Zukunft, ein SF-Film von 1984, eine italienisch-amerikanische Koproduktion, gedreht in italienischen Hinterhöfen und auf dortigen Flohmärkten. Nach der atomaren Apokalypse schließen die Überlebenden sich zu Stämmen zusammen. Als die Schwester von Abenteurer Tom entführt wird, macht er sich auf, sie zu finden. Dabei trifft er auf einen Amazonenstamm. Dessen Anführerin She erklärt sich dazu bereit, Tom bei seiner Suche zu unterstützen…
Ob der Inhalt so stimmt, ich habe keine Ahnung mehr. Ist schon eine Weile her, dass ich dieses Vehikel gesehen habe. Als Autor fungierte Regisseur Avi Nesher, dessen bekanntester Film wohl der alte Drew Barrymore Thriller Doppelganger (1993) ist. Vielleicht kennt der B-Movie Fan auch noch Timebomb (1991) mit Michael Biehn, sonst gibt es noch den einen oder anderen Streifen mit Oliver Gruner, der mal so eine Art Action-Star war. Irgendwie. Und doch mal den einen oder anderen brauchbaren Ramsch gedreht hat. Avi Nesher selbst hat bis auf seinen kurzen Abstecher in die B-Movie-Gefilde von Hollywood nur in seinem Geburtsland Israel gedreht.
Hauptdarstellerin Sandhal Bergman hatte ihr Filmdebut 1979 in dem grandiosen All that Jazz von Bob Fosse, war die Muse #1 in Xanadu und spielte dann die weibliche Hauptrolle Valeria in Conan the Barbarian, sie tauchte in Red Sonja auf und in Hell comes to Frogtown. Der Rest ihrer Filmografie ist jetzt … okay, lassen wir dieses Thema. Dabei war Sandhal Bergman gar keine schlechte Darstellerin. Nur ihre Filmauswahl war … denkwürdig. Was die restlichen Darsteller des Films angeht, ist vielleicht noch einzig Gordon Mitchell aus einer Unzahl drittklassiger italienischer Sandalenfilme ein Begriff. Und wenn nicht, macht nichts.
Avi Nesher hat sich irgendwie von Henry Rider Haggard “inspirieren” lassen, aber dass dieser billige Mad-Max-Verschnitt irgendwas mit dem Autor der klassichen Abenteuerromane vor allem um Allan Quatermain zu tun hat, ist schwer erkennbar und kaum glaubwürdig. Und trotzdem hat dieser Film seinen Reiz und Unterhaltungswert.
Ich glaube, den Film habe ich zuletzt gegen Ende der 1980er Jahre gesehen. Es gibt/gab allen Ernstes eine sündteure (75 Euro???), limitierte DVD mit anscheindend guter Bildqualität. Bonusmaterial sind lediglich ein paar Trailer und eine entfernte Szene, mehr wird nicht geboten. Immerhin ist der Film ungekürzt. Aber der Preis …
Diese ist die Hammer-Fortsetzungs-SHE.
Das ist die Hammer-SHE.
(Das ist eine dystopische SHE.)
Das hier ist auch eine andere SHE.
Aber die hier ist meine SHE.
Der Beitrag [FAULER SONNTAG]: Poster für SHE erschien am 25.10.2020 auf JohnAysa.net …
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