Na ja, ist nicht die schlaueste Idee, einen Beitrag gleich mit einer Revidierung zu beginnen. Oder? Manchmal denke ich, es kann unterhaltsam sein, so schräg zu starten, quasi mit einer unerwarteten Eröffnung die Leserinnen und Leser in ihrer Erwartungshaltung zu überraschen, diese zu unterlaufen. Ich mag das recht gern, wenn ich das irgendwo vorgesetzt bekomme, vorausgesetzt es artet nicht in völlig chaotische Texte ab, an derem Ende man nur verwirrt bleibt, aber das ist wie alles persönliches Empfinden. Sache ist bloß, mir gefiel der Titel, den ich bestimmt schon einmal irgendwo verwendet habe, auch wenn er nicht exakt den Inhalt des Postings trifft. So, Korrektur geschafft, war weniger schlimm, als befürchtet.
Im weiteste Sinn geht es darum, und das bleibt auch relativ kurz gehalten, wie sich Pläne ändern. Jamie Eckhart und ich haben für dieses Jahr einige Pläne geschmiedet und diese in einen praktikablen, umsetzbaren Zeitplan gepackt. Wann was geschrieben gehört, wann wir endlich mit dem ewig verschobenen Podcast starten – die ersten sechs Episoden sind aufgenommen und seit dem völliger Stillstand mangels Zeit. Und noch ein Dutzend anderer Dinge, die wir unbedingt und dringend tun wollen. Kennt ihr das, wenn das “wollen” von Etwas zu einem “müssen” wird, weil es ein Herzensprojekt, eine ganz persönliche, wichtige Sache für die eigene Befindlichkeit ist? Tja, hier stauen sich einige solche Projekte und das ist zääääh. Wir haben uns darüber hinaus auch auf eine überschaubare Zeit räumlich geeinigt – ist nicht immer so einfach, alle Vorhaben zwischen Wien und Berlin unter einen Hut zu bringen – vor allem frisst auch das hin und her einiges an Zeit, die man im Grunde nicht erübrigen kann. Muss sein, geht nicht anders, ist eingeplant, fein. Ich habe meinen alljährlich selbst erstellten Kalender im Leuchtturm-Notizbuch, A4 plus, kariert, endlich über alle 12 Monate dieses Jahres fertiggestellt. Wurde schon dringend und es war das erste Mal, dass ich damit erst Ende Januar fertig wurde.
So weit, so schön.
Vage, vager, am vagsten (vielleicht)
Vor einigen Tagen hat sich dann eine interessante Entwicklung ergeben, was die Verörtlichung in Wien (ist das nicht wunderschön und altbacken formuliert?) betrifft. Klappen die Änderungen, dann ist das eine beschleunigte positive Entwicklung. Soweit, so gut. Jetzt jedoch haben ein paar Dinge in Berlin jedoch eine rasante Eigendynamik gewonnen, die grundsätzlich positiv ist, aber sich so ungeplant schnell auf unsere Pläne auswirkt, dass unser Zeitplan in weiten Teilen über den Haufen geworfen wird. Eine eigentlich gute, vielleicht auch notwendige, berufliche Veränderung bahnt sich an, auf das, was dabei rauskommt, werden wir wohl auch nicht lange warten müssen, aber je nachdem, wie genau das Ergebnis aussieht, greift das unterschiedlich, in jedem Fall aber weitreichend, in unsere Pläne ein.
Schön kryptisch, was?
Gejammer und Trivialität
Das heißt, die Reihenfolge, wie was geschieht, ändert sich völlig. Da auch in meinem zweiten Brotjob – Manuskriptdurchsicht – Arbeitsabläufe gerade durcheinander geraten sind – zwar nicht mich betreffend, aber eine Zeit lang bis zu mir durchschlagend – rumpelt es auch hier ein wenig in Sachen Planungssicherheit. Das ist durchaus ärgerlich. Das wird nämlich darauf hinauslaufen, dass es zwischendurch mörderische Deadlines setzt, was lange Tage und Abende über oft nicht allzu fesselnden Texten bedeutet. Was sich wiederum auf die verfügbare Zeit für meine eigenen Werke auswirkt. Ich habe zwar schon einmal geschrieben, dass wir uns die Zeit nehmen müssen “Wir werden sie schlicht freiräumen dafür“, aber da waren die Pläne auch noch fein im gedeihen und die Änderungen weder im Umfang noch im Tempo ansatzweise vorhersehbar.
Aus “freiräumen” wird “umräumen”.
Es ist immer wieder faszinierend zu sehen, wie noch so gewissenhaft erstellte Pläne von der Umwelt und unvermeidbaren Einflüssen sabotiert und gestört werden. Wobei, was mich angeht, so ist diese Faszination inzwischen mit einem gewissen Grauen gesprenkelt, weil ich nach dem letzten Jahr mit all seinen Irritationen langsam Ruhe haben und zeitliche Abläufe funktionieren sehen will. Um eine Binsenweisheit herzunehmen, wonach das Positive nie ohne etwas Negatives daherkommt, und umgekehrt, kann ich mich mit dem Umstand trösten, dass grundsätzlich alles in eine richtige, gute und gewünschte Richtung läuft.
Sache ist nur, es wäre echt angenehm, wenn es auch mal auf eine Weise abläuft, die nicht ständig für Chaoseinbrüche und ruinierte Pläne sorgt. Und damit kommt das mimimi für dieses Mal zum Ende.
Danke fürs Lesen und passt auf euch auf!
Disclaimer: Dieser Beitrag enthält Sarkasmus und (Selbst)Ironie.
Der Beitrag [ZUKUNFT]: Things to come erschien am 01.02.2023 auf JohnAysa.net …