Eine der Fragen, die sich immer wieder stellt. Darf ich einen alten Text, der mir aus welchem Grund auch immer missfällt, überarbeiten und neu rausbringen?
Kurze Antwort: klar, es ist dein Text. Mach damit, was du willst.
Längere Antwort: Da sich das Schreiben kontinuierlich weiterentwickelt – hoffentlich -, ist es wohl natürlich, ältere Arbeiten gelegentlich als mangelhaft und verbesserungswürdig anzusehen. Es ist wie bei jedem Schaffensprozess. Man lernt und wird klüger, besser, erkennt alte Fehler – hoffentlich. Und als kreative Person der schreibenden Sparte hast du das enorme Glück, alte Fehler ausbügeln zu können. Von daher, warum nicht.
Klar, es gibt mehr als genug Stimmen, die dem Überarbeiten kritisch bis ablehnend gegenüberstehen. Auch die haben ihr Recht, das falsch zu finden. Schließlich soll sich auch die Entwicklung im Schaffen erkennen lassen. Was damals gut genug war, soll so bleiben, et cetera, et cetera. Auch ein Argument, das einiges für sich hat. Die Fortschritte zu erlesen, ist eine durchaus interessante Sache, kann sogar richtig spannend sein.
Was also tun? Das, was dir als richtig erscheint, ganz einfach. Du willst den Text lassen? Klar, lass ihn. Du möchtest ihn in neuem Glanz erstrahlen sehen? Klar, poliere, bis das Werk funkelt und strahlt. Deine Sache ganz allein. Dein Text, deine Entscheidung. Du willst beides haben? Was spricht denn dagegen, beides vereint dem Publikum zu präsentieren? Eines als Beigabe zum anderen, zum Beispiel. Auch eine sehr spannende Angelegenheit, die deiner Leserschaft alle Wahl lässt, die bevorzugte Version zu bekommen.
Von daher – mach, was du willst. Beides hat seine Berechtigung. Du bist der kreative Geist, die Entscheidung liegt bei dir. Hauptsache, du fühlst dich wohl damit.
Und jetzt geh und schreibe!
Gruß, John!
Der Beitrag [SCHREIBWERKSTATT]: Neufassungen? erschien am 31.10.2020 auf JohnAysa.net …
.