Hier sind Episode 01 und Episode 02 und Episode 3. Sorry, nein, keine Story in Fortsetzungen, sondern eine Serie von Postern, die einen gewissen John Aysa und sein Werk bewerben wollen und sollen – und das auch tun, glaube ich den Reaktionen auf Facebook darauf.
Selbstvermarktung und das Spiel mit Anzüglichkeit
Nun, natürlich kann solch eine Selbstdarstellung gehörig nach hinten losgehen. Immerhin zeichnen die Poster ein etwas schräges Bild von mir, das nicht dazu angetan ist, überall Sympathien zu wecken. Und das ist ja eigentlich auch völlig in Ordnung so. Was ich – oder du, oder du und du ebenfalls – wissen sollten, das ist im Grunde ganz einfach: was erwartet meine Zielgruppe von mir?
Erfülle ich die Erwartungen und befriedige meine vorhandenen Leser und wecke ich mit meinem – hoffentlich schrägen – Schachzug das Interesse weiterer potenzieller Leser? Oder spiele ich gegen mein Image an und korrigiere es.
Die zweite Sache ist etwas, das noch gefährlicher daneben gehen kann, wobei das wiederum eine Ansichtssache ist. Für mich gibt es da zwei sehr ähnliche Beispiele: Dean Koontz. Habe ich früher sehr gern gelesen, hat Spaß gemacht und richtig gute, teils sehr harte Horror-Thriller geschrieben, ohne Rücksicht auf Verluste. Sehr geil. Der Autor? Hat ausgesehen wie ein cooler Arsch: Glatze und Schnauzbart. Ernst dreinschauend, ein wenig auf harter Kerl mit schwarzer Lederjacke machend, insgesamt also sympathisch. Das hat voll gepasst.
Dann hat irgendwer, Manager, Marketing des Verlages, beschlossen, Koontz braucht ein breiteres Publikum. Von einem Tag auf den anderen wurde Koontz quasi auf den Kopf gestellt. Plötzlich hatte Koontz viele Haare am Kopf, mit Seitenscheitel. Er trug Hemden, hatte einen Strickpulli um die Schultern gelegt. Er grinste – dieses widerliche, verlogene amerikanische Zähnefletschen, bei dem die Mundwinkel einreissen. Und er hatte – gottverdammt – auf den Promofotos einen Golden Retriever an seiner Seite sitzen.
Es war zum Kotzen. Und seine Bücher? Plötzlich weichgespült, gerade noch ein wenig härterer Thrill, die fantastischen Elemente etwas gemildert, den Thriller betont. Unmöglich. Absolut unausstehlich. Damit war Koontz für mich erledigt (nein, ich poste keine Fotos, sucht sie selber).
Das zweite Beispiel dieser Art ist Cody McFadyen. Seine ersten Thriller waren atemberaubend. Unglaublich grausam und abartig, mit einer extrem sypathischen, sehr kaputten Ermittlerin. Spannende Lektüre für Leute mit guten Magennerven. Das Autorenfoto in den Hardcovern – ein ausgemergelt wirkender Typ mit einem etwas seltsam aussehenden Gesicht in Klamotten, die wohl auch ein Sträfling in der Haftanstalt so tragen könnte. Schlampig gegen eine Wand lehnend. Also wunderbar, dem Kerl glaubte man die Geschichten ohne Zweifel.
Dann kam Management, Marketing? Cody McFadyen hatte runde Brillen, eine ordentliche Frisur, stellte ein freundliches Lächeln zur Schau und war konservativ gekleidet. Das erste Buch mit dem Autorenfoto war ein derart schlampiger, langweiliger, richtig beschissener Thriller mit einem unglaublich faulen, dummen Finale. Das war es für mich mit Cody McFadyen.
Fortsetzung folgt …